Thema Digitalisierung – Segen oder Fluch
Wie wirkt sich die Digitalisierung im täglichen Leben auf die Menschen aus?
Was macht sie mit den menschlichen Beziehungen, wenn die Kommunikation face to face ( persönlicher Gedankenaustausch von Angesicht zu Angesicht) schwindet?
Der Blick aufs Smatphone verrät nicht, wie es dem Gegenüber geht. Was im persönlichen Gespräch Mimik, Gestik, Gesichtsausdruck und Klang der Stimme über den Gemütszustand verraten, bleibt beim zwinkernden Smiley unerkannt.
Die Sprache mit ihren vielen Facetten und Ausdrucksmöglichkeiten verkümmert. Junge Leute agieren bei Kurznachrichten oft mit lol, goofy , slay, igers, Rizz, Digga usw.
Was das bedeutet ? Musste googeln ;-))
Ob in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Gaststätten, in Wartezimmern… trifft man Leute mit gebeugtem Kopf und den Fingern übers Handy Display rutschen. Gespräche – Fehlanzeige!
Ersetzen viele Follower und Likes echte, lebendige Freunde - Menschen, die zuhören, anteilnehmen an Schicksalsschlägen, trösten, sich aber auch echt mit dir von Herzen freuen, lachen, reden, tanzen, rumalbern…
Echte Gefühle, Nähe, Berührung, das „blinde Verstehen“ der Gedanken eines Freundes - das alles bleibt auf der Strecke.
Und so vereinsamen in Wahrheit viele Menschen, selbst wenn sie noch so viele Follower haben. Viele Leute, die Fotos in meinem Status verfolgen, das ist schön! Aber wer fragt mich, wie es mir geht? Angeklickt und vergessen.
Wo bringt die Digitalisierung bzw. das Kommunizieren über Handy, Internet usw. Vorteile?
Während der Corona-Zeit mit den verschiedenen Kontaktbeschränkungen war es oft die einzige Möglichkeit in Verbindung zu treten. Videokonferenzen in Unternehmen oder Schulen halfen die räumliche Isolierung zu überwinden und in Kontakt zu bleiben.
Andererseits bleiben viele ältere Menschen auf der Strecke, wenn sie sich nicht mit der neuen Technik auskennen oder wegen körperlicher Gebrechen oder psychischer Erkrankungen nicht in der Lage sind, sich Rat, Hilfe und Gesellschaft zu suchen.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Haben Sie vielleicht die Liebe Ihres Lebens gefunden nachdem Sie bei Tinder, Parship oder ähnlichen Plattformen gechattet haben?
Oder schreiben Sie lieber immer noch händisch Liebesbriefe oder Postkarten aus dem Urlaub? Genießen Sie gern einen Nachmittag mit Freunden beim Kaffee oder einem Bierchen?
Konnte Ihnen die Anonymität im Netz Fragen beantworten, die Sie sich nicht trauten einem Arzt oder Therapeuten zu stellen? Oder brauchen Sie die persönliche Ansprache?
Fragen über Fragen. Digitalisierung- pro und contra - ist ein weites Feld, das viele Menschen bewegt.
Möchten Sie nicht gern Ihre Meinung in unserem Heft kundtun?
Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften, Geschichten, Gedichte, Fotos oder Bilder.
Brigitte Letzel i.A. der Redaktion
Verleihung der "Thüringer Rose" an unsere Vorstandsvorsitzende Edith Handschuh
Am 11.07.2024 war es wieder soweit. Jährlich verleiht die Thüringer Gesundheitsministerin, Heike Werner, die Ehrenmedaille "Thüringer Rose" an 12 besonders ehrenamtlich engagierte Personen, und würdigt damit deren unermüdliche wertvolle Arbeit. Bereits im Jahr 2012 erhielt die Mitbegründerin des TLPE e.V., "Christine Theml", diese wertvolle Auszeichnung überreicht und in diesem Jahr, 12 Jahre später, können wir stolz bekanntgeben, dass unsere langjährige Vorstandsvorsitzende, Edith Handschuh, ebenfalls mit dieser Auszeichnung gewürdigt wurde.
Die "Thüringer Rose" erinnert an die Heilige Elisabeth, welche in einem von ihr gegründeten Hospital am Fuße der Wartburg bei Eisenach vor 800 Jahren wirkte. Sie war Landgräfin und setzte sich entgegen allen gesellschaftlichen Erwartungen für arme und kranke Menschen ein. Somit verkörpert sie bis heute ein Sinnbild für selbstloses und karitatives Handeln.
Passend zu diesem geschichtlichen Hintergrund fand die Verleihung der Auszeichnungen, durch die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner, im wundervollen Ambiente des Wartburger Festsaales statt.
Wir gratulieren allen Ausgezeichneten und insbesondere unserer Edith Handschuh. Vielen Dank für Deine tolle Arbeit.
Zoobesuch, Schloss Molsdorf, Kreativwerkstatt
Mit dem neuen Jahr möchten wir vom Thüringer Landesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V. (TLPE e.V.) den Kontakt und den Austausch mit unseren Mitgliedern erweitern, ausbauen und vor allem vertiefen.
Der Verein lebt vom Miteinander, und durch gemeinsame Aktivitäten wird das „Wir“ gestärkt, das „Miteinander“ aufgebaut und durch die verschiedensten Gespräche wächst das Gemeinschaftsgefühl.
Die letzten Jahren waren geprägt von Einschränkungen, Kontaktverboten und Abstandsregeln. Das Miteinander und die seelische Gesundheit haben sehr darunter gelitten. Umso mehr möchten wir das Miteinander wieder aufbauen und stärken!
Zu den Veranstaltungen können Sie sich unter Telefon: 0361 265 8433 oder per E-Mail an
Für dieses Jahr haben wir bisher folgende Aktivitäten geplant:
… und den Elefanten mit ihrem Nachwuchs, den wohl süßesten Erdmännchen der Welt, den Löwen und Schipansen, den Leoparden und den Bisons sowie dem Streichelzoo einen Besuch abstatten. Natürlich dürfen wir die Esel, die Gänse und die Lamas nicht vergessen.
Im Zoo gibt es so viel zu entdecken – aber was macht einen Besuch im Zoo erst so richtig besonders? Genau, wenn man nicht alleine auf Entdeckertour geht!
Wir vom TLPE e.V. möchten nach so langer Zeit den Wandertag wieder ins Leben rufen und zusammen mit Euch einen schönen Tag im Erfurter Zoopark verbringen!
Auf den langen und vor allem vielen verschiedenen Wegen im Zoo können wir nicht nur die unterschiedlichsten Tiere beobachten und bestaunen, nein, wir können die Sitzplätze und Tische bzw. die Wiesen für ein schönes Picknick benutzen. Auch mit dem dort angesiedelten Imbiss ist für das leibliche Wohl gesorgt. Wie jeder möchte. Und wie sagt man so schön? Ein Eis geht ja bekanntlich immer.
Aber wir wollen nicht nur die Tiere bestaunen und futtern, futtern, futtern – natürlich nicht, wir wollen auch mit Euch ins Gespräch kommen, das Miteinander pflegen und Zeit mit Euch verbringen. In den letzten Jahren hat vor allem das Zwischenmenschliche stark gelitten und wir möchten das wieder ändern!
Wer also Zeit und vor allem Lust hat mit uns in den Zoopark zu gehen, wir würden uns freuen, mit Euch einen schönen und abwechslungsreichen Tag zu verbringen!
Vive la Joie – Es lebe die Freude! Spätbarockes Schloss mit Parkanlage
Seine Glanzzeit „erlebte“ Schloss Molsdorf zweifellos zwischen 1734 und 1748 unter Gustav Adolf von Gotter (1692 in Gotha –1762 in Berlin). Der studierte Jurist und äußerst gewandte Diplomat hatte es an den Höfen in Gotha, Berlin und Wien zu solchem Ansehen gebracht, dass er schließlich vom Kaiser in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. Ein Schloss sollte nun diese steile Karriere weithin sichtbar „krönen“. Daher ließ Gotter Schloss und Garten in Molsdorf aufwendig im spätbarocken Stil ausbauen und umgestalten.
Eine Führung durch das Haus vermittelt Einblicke in den Lebensstil zu Gotters Zeiten.
Malt Ihr gerne Bilder? Oder zeichnet Ihr gerne auf Leinwänden? Liegt Eure Leidenschaft im Basteln? Schafft Ihr aus alten Gegenständen etwas komplett Neues? Oder etwas, was Ihr brauchen könnt? Esst Ihr Unmengen von Eis am Stiel, um an die Holzstäbchen zu gelangen, damit Ihr diese verwenden könnt? Arbeitet Ihr gerne mit der Heißklebepistole, Leim oder Bastelkleber? Oder ist Euch die Arbeit mit Stoff lieber? Strickt oder häkelt Ihr gerne? Ihr verziert Steine für die Ewigkeit und schafft Unikate von selbstentworfenen Stoffbeuteln und T-Shirts? Ihr möchtet Euch kreativ ausprobieren oder Eurer Kreativität neue Möglichkeiten aufzeigen?
Oder habt Ihr gar keine Idee und möchtet Euch Anregungen holen?
Dann kommt gerne in unsere Kreativwerkstatt!
Jeder ist willkommen.
Wir freuen uns auf Euch!
Einige Teilnehmer unserer Kreativwerkstatt möchten unsere Arbeit unterstützen und stellen uns ihre Werke zur Verfügung. Ab sofort können Sie diese hier in unserer Fundgrube erwerben, wir würden uns über eine kleine Spende dafür sehr freuen.
Stefan Werner †
Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen
Ein schwarzer Tag für den sozialen Bereich in Thüringen.
Am vergangenen Sonntag hat Thüringen, Deutschland, vor allem aber die soziale Welt einen der ganz Großen verloren.
Stefan Werner war ein Kämpfer und Verteidiger der sozial Schwachen. Er setzte sich mit großer Hingabe und Leidenschaft für die soziale Gerechtigkeit ein und ebnete für so viele sozial Benachteiligter den Weg in ein besseres Leben in die soziale Teilhabe und dem selbstbestimmten Leben. Sein unerschöpfliches Engagement wird unvergessen bleiben und eine große Lücke hinterlassen.
Abseits seiner Arbeit, in seinem Urlaub, rettete Stefan Werner einen Menschen aus dem Wasser und verlor dabei selbst sein Leben.
Mit großen Bedauern mussten wir gestern vom Tod von Stefan Werner erfahren.
Wir vom TLPE e.V. sind geschockt, sprachlos, und können nicht verstehen, warum das passieren musste. Wir sind unglaublich traurig über diesen Verlust.
Unsere Gedanken, unser Mitgefühl, gilt seiner Familie, seinen Angehörigen, seinen Freunden, Kollegen und Mitstreiter.
Mit Stefan Werner verliert Thüringen einen der ganz Großen.
In tiefer Trauer
Der Vorstand des TLPE e.V.
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Quelle und Bildquelle: www.paritaet-th.de