TLPE - Thüringer Landesverband Psychiatrie‑Erfahrener e.V.

Der Verband für seelische Gesundheit

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  • Erschienen: September 2019
  • Auflage: 2500
  • Seitenzahl: 64
  • Verfügbarkeit: Verfügbar
Frontcover ThuLPE Ausgabe 27

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

als das Thema für unsere aktuelle ThuLPE an mich herangetragen wurde, wusste ich erst einmal nichts damit anzufangen. Ich war der Meinung, dass man psychisch betroffenen Menschen diese Problematik nicht zumuten kann. Aber je länger ich darüber nachdachte und mich damit auseinandersetzte, umso mehr reifte die Erkenntnis in mir, dass dieses Thema sehr wohl einen wichtigen Stellenwert in unserem Leben besitzt.

Ein Mensch wird nicht mit Fehlern geboren. Sein Wesen wird im Laufe seines Lebens, z.B. als erstes in der Kindheit durch Eltern, Familie, sowie sein weiteres Umfeld geformt, welche sein Denken und Handeln beeinflussen. Irgendwann kommt er in eine Entwicklungsphase, in jener sich selbständiges Erkennen und Urteilen einstellt.

Manche von uns sind in einem Elternhaus aufgewachsen, wo die Eltern ihr Kind bestärkt und gestützt haben, seine Selbständigkeit zu erlernen. Andere von uns hatten nie die Chance ein gesundes Selbstwertgefühl, sowie Vertrauen in die eigene Person zu erlangen, da die Eltern, die Familie ihnen durch dogmatisches Verhalten die „Flügel der Unabhängigkeit, sowie eigener Selbstbestimmung“ erfolgreich gestutzt und verstümmelt haben. Die Folgen: geringes Selbstvertrauen, mangelndes Selbstwertgefühl, z.T. Selbstablehnung. Diese Menschen sehen sich oft als minderwertig und fehlerhaft an und fordern von sich selbst perfekt sein zu müssen. Wie oft hören wir Aussagen: “Ich mache aber auch Alles falsch! Dies (oder Jenes) war mein Fehler! Wenn ich nicht gewesen wäre, dann wäre das nicht passiert!“ …..u.s.w. Die Angst davor, Fehler zu machen, sitzt tief. Dass man aus Fehlern lernen kann, kommt ihnen gar nicht in den Sinn. Doch ohne Fehler zu leben, ist nicht möglich und selbst den gescheitesten, erfolgreichsten und selbstbewusstesten Menschen passieren Fehler im Denken und Handeln. So gäbe es ohne Fehler keinen Fortschritt. Aus diesem Grund ist es unsinnig, wenn man von sich absolute Perfektion und Fehlerlosigkeit fordert. Jeder steht in seinem Leben vor immer neuen Herausforderungen und es wird in unserem Leben wiederholt Dinge, sowie Situationen geben, welche nicht wie von uns geplant verlaufen. Und wenn wir einen Fehler begehen, so bedeutet dies nicht das Ende der Welt!
Also gehen wir´s an, egal wie alt wir sind – Lernen wir aus unseren Fehlern!

Pia Bauer
im Namen der Redaktion

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