Vorwort
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
sicher haben Sie, genau wie wir den Frühling in diesem Jahr mit besonderer SehnSUCHT erwartet.
Lange sah es nicht danach aus, doch (natur-)gesetzmässig erscheint er dann mit Macht und nun halten Sie schon unserer Sommerausgabe in den Händen.
Unser aktuelles Heft befasst sich , wie angekündigt, mit dem Thema „Sucht“. Wieder haben wir ein sehr komplexes Krankheitsbild aufgegriffen, weil wir der Meinung sind, dass es viele Menschen gibt, welche sich damit auseinander setzen müssen und die betroffen sind. Unser Alltag macht es uns nicht leicht und auch die Medien bombardieren uns geradezu mit Verlockungen, die fü Manchen letztendlich zu einer Sucht ausarten. Konkurrenzdenken wird gross geschrieben, nur der perfekt funktionierende Mensch, welcher Höchstleistungen bringt, verdient sich Ansehen und Bedeutung in unserer Gesellschaft. Dynamisch, Erfolgreich und dazu möglichst mit einem perfekt schönen Körper, – so sollte der Mensch von heute ausgestattet sein. Viele geraten immer mehr unter seelischen Druck und aus Angst zu versagen, wird zur Droge, z.B. Tabletten, Alkohol usw. gegriffen. Am Ende steht die Sucht.
Was verstehen wir unter dem Begriff „Sucht“?. Sucht ist der umgangssprachliche Begriff für verschiedene medizinisch – psychologische Krankheitsbilder. Genau gesehen bedeudet der moderne Suchtbegriff „Abhängigkeit oder Missbrauch von bestimmten Substanzen, Gefühlen oder Verhaltensweisen“. Synonyme hierfür sind, um nur einige zu nennen: Abhängigkeit, Laster, Besessenheit, Hörigkeit, Verlangen, Schwäche, Leidenschaft, Zwang, Manie.
Sucht ist kein Randproblem in der Gesellschaft und ist häufig mit dramatischen persönlichen Schicksalen verbunden. Es ist nicht leicht, sich als erkrankter Mensch zu seiner Krankheit zu bekennen, sich dem Kampf gegen diese zu stellen und sich Hilfe zu suchen.
Der Thüringer Landesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V. (TLPE) möchte Unterstützung geben, den Weg für ein eigenverantwortliches und gesundheitsorientiertes Leben zu finden, sowie um die Möglichkeiten zu erkennen, dem Leben wieder die guten Seiten abzugewinnen und sich seinen Anforderungen gewachsen fühlen zu können. Er ist offen für Betroffene sowie deren Angehörigeund versucht mit Rat plus Unterstützung zur Seite zu stehen. Denn psychisches Leiden und Sucht sind eng miteinander verbunden.
Wir stellen in dieser Ausgabe unserer Zeitschrift bestimmte Krankheitsbilder zur Problematik „Sucht“ vor, möchten aber auch ebenfalls auf Prävention, Hilfe für Betroffene und Nachsorge eingehen, da wir der Meinung sind, dass diese Themen von ganz besonderer Bedeutsamkeit sind.
Pia Bauer
im Namen der Redaktion